Gut zu wissen.

Der "Naturheilpraktiker/in  oder auch Heilpraktiker/in" ist eine in Deutschland geschützte Berufsbezeichnung für Personen, die nach dem deutschen Heilpraktikergesetz eine staatliche Erlaubnis besitzen, die Heilkunde auszuüben, ohne über eine ärztliche Approbation zu verfügen.

 

Heilpraktiker und Heilpraktikerinnen behandeln ihre Patienten mit bewährten und biologisch wirksamen Heilmethoden.

Ihnen liegen neben der Krankheitsdiagnostik sowie der Krankheitsbehandlung auch die Gesundheitsvorsorge am Herzen. Hierzu gehört die Einbeziehung von körperlichen sowie auch seelischen Beschwerden.

Viele Heilpraktiker und Heilpraktikerinnen haben sich im weitumfassenden Feld der Naturheilkunde individuell auf bestimmte Verfahren konzentriert.

Besonders wichtig ist bei Heilpraktikern auch das Gespräch mit dem Patienten, die sogenannte sprechende Medizin.

Heilpraktiker können bei vielen Erkrankungen effektive Alternativen zu schulmedizinischen Behandlungen aufzeigen oder diese ggf. sinnvoll, d.h. zur Verbesserung der Lebensqualität ergänzen.


 

 

Ein Heilpraktiker übt seinen Beruf eigenverantwortlich freiberuflich aus , siehe § 18 EStG.



Der Heilpraktiker verfügt in der Regel über eine umfassende medizinische Ausbildung. Diese schließt ab mit einer Überprüfung durch den Amtsarzt des zuständigen Gesundheitsamt. 
Wer diese Prüfung besteht, bekommt von dieser Behörde die Erlaubnis zur "Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung" - darf also die Heilkunde ausüben, ohne Arzt zu sein.



Der Heilpraktiker ist gegenüber dem Arzt etwas eingeschränkt. So darf er zwar ausdrücklich apothekenpflichtige, jedoch keine verschreibungspflichtigen Medikamente verordnen, keine Geburtshilfe betreiben oder gemäß Infektionsschutzgesetz bestimmte Infektionskrankheiten nicht behandeln.



Ausbildung Heilpraktiker

 

Was viele nicht wissen, der Prüfungsstoff für die Vollzulassung als Heilpraktiker umfasst viele Bereiche der Schulmedizin,

sowie ergänzend Naturheilkunde:

  • Organsysteme
  • Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen

  • Allgemeinen Krankheitslehre, Erkennung Volkskrankheiten (besonders Stoffwechsel- und Herz-Kreislauferkrankungen, degenerative und übertragbare Krankheiten), Pathologie des Menschen, Psychopathologie
, Erkennen Notfälle und lebensbedrohlicher Zustände

  • Pharmakologie (Kenntnisse, Wirkung, Einsatz Medikamente aus der Schulmedizin)
  • 
Berufs- und Gesetzeskunde (einschließlich der gesetzlichen Pflichten und Einschränkungen)
  • Erstversorgung, erste Hilfe
    Befunde (Diagnose, Differentialdiagnose, klinische Untersuchungen wie Inspektion, Palpation, Auskultation, Perkussion und Funktionsprüfungen der Organe, Analyse wichtiger Laborwerte, Injektions- und Punktionstechniken, Blutabnahme
    
Praxishygiene, Desinfektion, Sterilisation, Geriatrie (Medizin des Alters), Pädiatrie (Kinderheilkunde), Gynäkologie Schwangerschaft
  • 
Anwendungsgebiete, Grenzen, Gefahren und Kontraindikationen von diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen der Naturheilkunde

 

 

 

Hohe Durchfallquoten belegen, dass der Anspruch an die künftigen Heilpraktiker hoch ist. Seit Oktober 2018 wurden die zu prüfenden Inhalte gemäß der neuen geltenden Prüfungsordnung für Heilpraktiker um die Themen Geriatrie, Kinderheilkunde, Schwangerschaft und Pharmakologie erweitert. Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil.  Ist die Prüfung bestanden, wählt jeder Heilpraktiker dann die naturheilkundlichen Fachgebiete und Therapien aus, die er vertiefen und in denen er sich weiter ausbilden lassen möchte.

 Im Bereich der Therapie und Medikation kann jeder Heilpraktiker auf einen riesigen Schatz an bewährten und traditionellen Methoden (Osteopathie, Akupunktur, Kinesiologie, Pflanzenheilkunde, Ernährungstherapie, Hydrotherapie, manuelle Methoden, Homöopathie, uvm.)

 

Eine Krankheit wird von Heilpraktikern also nicht nur von den Krankheitssymptomen her betrachtet, um schnell zu beseitigen, sondern er stellt vorrangig auch die Ursachen auf mehreren Ebenen des Menschen bei der Behandlung einer Krankheit in den Mittelpunkt seiner Therapie.

 Kurz gesagt: Eine ganzheitliche Behandlungsweise.

 

Quelle: Fachverband deutscher Heilpraktiker

www.heilpraktiker.org