Hüftschmerzen: Ursachen, Prävention und Chancen

Hüftschmerzen: Ursachen, Prävention und Chancen

Unser Hüftgelenk – eine wahre Wunderkugel!

Das Hüftgelenk stellt die Verbindung des Oberschenkels (des Oberschenkelknochens) mit dem Becken her. Es ist wichtig für alle Bewegungsabläufe der Beine und ermöglicht eine große Vielfalt an Bewegungen.

Als Kugelgelenk angelegt, ist sie in alle Richtungen dehnbar und streckbar und verhilft uns somit zu großer Beweglichkeit.

Das Zusammenspiel vieler Muskeln bildet das große Bewegungspektrum der Hüfte.

- Anheben des Oberschenkels (Anteversion

- Nach hinten Strecken des Oberschenkels (Retroversion) und

- Seitliches Abspreizen des Beines) (Abduktion)

- Heranziehen des Beines (Adduktion)

Das Hüftgelenk besteht aus Knorpelgewebe, und Knochen. Zusammen mit Muskeln, Faszien und Bändern bildet sie einen stabilen, sehr belastungsfähigen Körperbereich.

Die Hüftpfanne (Acetabulum) des Beckens und Oberschenkelkopf (Caput Femoris) bilden das Gelenk.

Das Hüftgelenk ist mit einer Knorpelschicht überzogen, die wie ein Puffer gegen Stöße wirkt. Mitunter durch die Wiederholung einseitiger Bewegungen kann es zu Knorpelabbau kommen, einer Hüftarthrose. Häufige Auslöser für Verschleiß und Schmerzen sind Knorpelschäden durch antrainierte Bewegungsmuster.

- Mangelnde Bewegung und Schonhaltung

- Einseitige Bewegung

- Häufiges Sitzen ohne Ausgleichsbewegung

 

Die Hüftgelenksarthrose, im Sprachgebrauch Hüftarthrose genannt, betrifft nicht nur ältere Menschen, sondern immer häufiger sind auch Jüngere davon betroffen.

 

Warum verschleißen Gelenke?

Weshalb kommt es zu Abnutzung von Gelenkflächen, wie beispielsweise bei der Hüftarthrose?

Häufige Auslöser für Verschleiß und Schmerzen sind Knorpelschäden durch antrainierte Bewegungsmuster.

Verkürzte Muskeln und überspannte Faszien: oft die wahre Ursache deiner Schmerzen

Hauptursache vieler Schmerzen ist deshalb nach Annahme von Liebscher & Bracht unser Alltag

Für eine Hüftgelenksarthrose charakteristisch sind z. B. häufig:

-          Morgendlicher Anlaufschmerz

-          Bewegungseinschränkung

-          Hinken

-          Ruheschmerz

-          Schnelle Ermüdung

-          Schmerzen nach langer Gehstrecke

-          Blockierung des Gelenkes

-          Beschwerden im unteren Rücken, in der Leiste, Gesäß und Beinen Hüfte und Oberschenkel

Oft gehen die Beschwerden an der Hüfte auch mit Schmerzen an den Oberschenkeln einher. Häufig ist auch die Außenseite des Oberschenkels betroffen. Hier überspannte Muskeln und unnachgiebig gewordene Faszien, steigern die Druckempfindlichkeit des Trochanter Major, des großen Rollhügels.

 

Hüfte, Ischiasnerv und Gesäßmuskel

Typisch bei Hüftbeschwerden sind auch Gesäßschmerzen, die in die Beine ausstrahlen. Diese Beschwerden gehen sehr oft auf Probleme des Ischiasnervs zurück. Der „Ischias“ ist der längste und dickste Nerv unseres Körpers. Er zieht unterhalb eines birnenförmigen Gesäßmuskels (musculus piriformis) ins Bein und wird genau dort oft von überspannten Muskeln und Faszien „abgedrückt“.

 

Hüftbeuger: belastet durch häufiges Sitzen

Beim Sitzen ist es vor allem unser Hüftbeuger (Ileopsoas), der sich mit der Zeit verkürzt:

-          zieht vom Oberschenkel über die Leiste durch das Becken zur Lendenwirbelsäule

-          ermöglicht Beugung und Aufrichtung des Oberkörpers

Der Hüftbeuger verbindet die Oberschenkel über das Becken mit der Wirbelsäule. Das bedeutet Oberschenkel, Hüfte und Rücken stehen in engem Zusammenhang. Sie sind sowohl muskulär als auch faszial eng miteinander verbunden. Schmerzen können von einem Körperbereich auf einen anderen übergehen. Hüft- und Rückenschmerzen treten also oft zusammen auf.

Die wahre Ursache der Schmerzen liegt oft meist nicht im Verschleiß sondern werden verursacht durch das Muskel- und Faszien Gewebe. Viel Sitzen verursacht offensichtlich das, „Verkürzen“ der Muskeln.

 

Sitzen

Das Sitzen verursacht zu hohe Spannungen in der vorderen Körperhälfte. Richten wir uns anschließend auf, muss unsere hintere Körperhälfte, vor allem unser Gesäß, dieser Kraft standhalten und gegenspannen.

In diesem schnell größer werdenden Spannungsfeld zieht sich im Hüftgelenk der Gelenkkopf immer weiter in die Hüftpfanne hinein. Daraus resultiert ein stetig wachsender Druck, der bei Bewegung die aufeinanderliegenden Gelenkflächen aneinander reibt.

Bleibt diese ungünstige Situation länger bestehen, können Veränderungen des Gelenkknorpels durch übermäßigen Verschleiß und schließlich eine Arthrose des Gelenks die Folgen sein.

 

Ischias und Gesäß

Typisch bei Hüftbeschwerden sind auch Gesäßschmerzen, die in die Beine ausstrahlen. Diese Beschwerden gehen sehr oft auf Probleme des Ischiasnervs zurück. Der „Ischias“ ist der längste und dickste Nerv unseres Körpers.

Er zieht unterhalb eines birnenförmigen Gesäßmuskels (musculus piriformis) ins Bein und wird genau dort oft von überspannten Muskeln und Faszien „abgedrückt“. Resultat dieses Piriformis-Syndroms  sind neben Hüft- vor allem die typischen Ischiasschmerzen als Symptom des eingeengten Ischiasnervs.

 

Hüfte und Leiste

Bei vielen Patienten mit Hüftschmerzen ist die Leiste von Schmerzen und Schwellungen beeinträchtigt und kann zu Bewegungseinschränkungen führen. Unserer Erfahrung nach, liegt auch der Auslöser für solche Leistenschmerzen sehr häufig in überspannten Muskeln und Faszien.

Mitunter ist auch die Oberschenkel-Aussenseite betroffen von zu hohen Spannungen. Weitere Ursachen: z. B. Entzündungen, Nervenreizungen und Durchblutungsstörungen, ErnährungHüftschmerzen können sich auf vielfältige Weise bemerkbar machen und unterschiedliche Bereiche der Hüfte betreffen.

  

Überlastungen bei sportlichen Aktivitäten

Viele Sportler haben mit Hüftschmerzen zu kämpfen. Gerade bei hüftbelastenden Sportarten wie Fußball kann der Oberschenkelhals bei Aushol- oder grätschartigen Bewegungen des Schuss-Beines gegen die Hüftpfanne schlagen. Auch hier sorgen wiederkehrende einseitige Bewegungen der Rumpf-Becken-Bein Region für Dysbalancen und Überspannungen in muskulär-faszialen Strukturen.

 

Die Beschwerden entstehen durch überbeanspruchte Muskeln auf der einen und vernachlässigte Muskeln auf der anderen Seite. Fußballer sind oft von Hüftschmerzen betroffen, die in die Leistengegend ausstrahlen. Bei abrupten Anlauf- und Bremsmanövern verspüren die Betroffenen Zugschmerzen an den Adduktoren, den Oberschenkel-Innenseiten. Aber auch bei Läufern kann eine Fehlstellung für Überbelastungen von Muskeln und Faszien sorgen, die Schmerzen in Hüfte und Leiste verursachen.

Andere Ursachen:

Arthrose:

Ursache in Muskeln und Faszien (nach Sichtweise von Liebscher & Bracht)

Die antrainierten Bewegungsmuster sind Auslöser für Schmerzen, Entzündungen im Gelenk , Verschleiß und Knorpelschäden. Einseitig ausgeführte Bewegungen werden von unserem Gehirn automatisch gesteuert. Dabei ist der Bewegungsumfang unserer Gelenke jedes Mal eingeschränkt. Aufgrund der einseitigen Bewegungsausführungen werden die Knorpel-Strukturen nur teilweise und somit unterschiedlich stark belastet.

Muskeln und Faszien rund um deine Hüfte, aber auch in der Leiste, den Oberschenkeln und in der Wade, verkürzen und überspannen mit der Zeit. So bauen sich immer mehr Spannungen rund um das Gelenk auf und schränken dich in deinem Bewegungsradius ein. Die Faszien in diesen Gelenkbereichen sind verfilzt und können das Gelenk an allen Seiten ungleichmäßig aufeinander. ziehen.

 

Dieser schlecht verteilte Druck sorgt im Gelenk dafür, dass die Nährstoffe nicht mehr richtig aufgenommen bzw. abgetragen werden können. Der Knorpel unseres Gelenks bedient sich bei der Nährstoff-Versorgung nämlich eines Schwamm-Prinzips. Indem die Flächen eines gesunden Gelenks gleichmäßig aufeinander gepresst werden, kann der Knorpel optimal Nährstoffe aufnehmen und gleichzeitig Abfallprodukte entsorgen.

 

Ein ungleichmäßig verteilter Druck sorgt dafür, dass der Knorpel nur an bestimmt Stellen zusammengepresst wird. Dies ruft starken Knorpel-Abrieb hervor und die Gelenkflächen werden mit der Zeit immer kleiner. Schmerzen am Gelenk können entstehen. Wird dieser Prozess nicht unterbunden, kann sich eine Arthrose entwickeln.

 

Die Beseitigung der Schmerzen und der Arthrose kann häufig nur erfolgen, wenn die zu groß gewordenen Spannungen rund um die Hüfte wieder abgebaut werden, ganz ohne Medikamente und Operationen.

 


Impingement

Mit dem Hüftimpingement ist eine Gelenkblockade gemeint, die durch den Zusammenstoß von Oberschenkelhals und Hüftpfanne zustande kommt. Dies kann mitunter durch eine knöcherne Fehlbildung am Rand des Hüftkopfes verursacht werden. Aber auch die Gelenkpfanne kann eine Formstörung aufweisen, sodass es zu einem permanenten Kontakt zwischen Hüftkopf und Gelenkpfanne kommt. Die Folge ist eine deutliche Bewegungseinschränkung und eine Entzündung des Gelenks. Bleibt dieser Zustand über eine längere Zeit bestehen, verursacht das Hüftimpingement Schmerzen, verstärkte Abnutzung in der Hüftregion und im weiteren Verlauf Hüftarthrose.

 

Hüftnekrose

Bei der Erkrankung Hüftnekrose (Hüftkopfnekrose) nimmt das Knochengewebe der Hüfte immer weiter ab. Aufgrund verminderter Durchblutung derjenigen Arterie, die über den Hals des Oberschenkelknochens führt, wird der Hüftknochen nur noch unzureichend mit Sauerstoff versorgt. Die Knochenzellen sterben ab und das Knochengewebe wird brüchig. 2. Gesundes Gelenk vs. künstliches Gelenk

Der Mensch besitzt rund 200 Gelenke, die ihn flexibel und beweglich halten. 2) Das überrascht dich vielleicht, denn oft reden wir nur über diejenigen, die uns Probleme bereiten. Zu den Übeltätern zählen vor allem Knie, Schulter-, Ellenbogen-, Hand-, Hüft- und Fußgelenk, von denen wir auf jeder Körperseite jeweils eines haben.

Ein Gelenk stellt ein Verbindungsstück zwischen zwei oder mehreren Knochen oder Knorpel-Strukturen dar. Es sorgt dafür, dass wir uns flexibel und situationsgerecht bewegen können. Gelenke bestehen generell aus einem Gelenkkopf und einer Gelenkpfanne. Diese beiden Teile sind jeweils von Knorpel überzogen und passen exakt aufeinander. Zwischen ihnen liegt ein Hohlraum, der mit Gelenkflüssigkeit gefüllt ist. Er ist eine Art Schutz-Ummantelung und verhindert den direkten Kontakt der beiden Flächen.

So werden im Idealfall ein zu starker Abrieb und Verschleißerscheinungen bei Bewegung vermieden. Falls dieser Idealfall aufgrund Überlastungen oder Fehlstellungen nicht gegeben ist und eine hochgradige Arthrose entsteht, kommen künstliche Gelenke zum Einsatz, die weiteren Abrieb verhindern und schmerzfreie Bewegungen wieder ermöglichen sollen. 

Prävention und Selbsthilfe bei Hüftarthrose

Verspannungen in der Hüfte vorbeugend lösen

Hier geht es zum Video von Liebscher & Bracht zur Soforthilfe bei Hüftbeschwerden. Das darin gezeigte Drückerset zur Light-Osteopressur kann ggf. auch durch einen Korken ersetzt werden.

https://www.youtube.com/watch?v=CuRbEi3LceY

Hinweis: Als Heilpraktikerin und Schmerztherapeutin nach Liebscher & Bracht weise ich ausdrücklich darauf hin, dass das Übungsvideo keine Handlungsempfehlung im Sinne einer therapeutischen Anweisung ist. Bei stärkeren Schmerzen solltest du einen Arzt, Heilpraktiker oder Schmerztherapeuten deiner Wahl aufsuchen.

Möchten Sie noch mehr über das Thema und die Chancen bei Hüftgelenksarthrose erfahren? Den ausführlichen Ratgeber können Sie über das Kontaktformular bei mir anfordern.

 

Text Quelle: Liebscher & Bracht Schmerzlexikon

Fotos dieser Seite: Canva